Eine meiner Verwandten aus dem 19. Jahrhundert hat Familiengeschichte in Ostpreußen erlebt und sie in einem längeren Bericht beschrieben. Zu dieser Geschichte gehören auch Juden. Ida Guthzeit – so heißt die Chronistin – ist eine Schwester meiner Ururgroßmutter Ottilie Guthzeit. Als alte Frau von 63 Jahren machte sie sich daran, das, was sie von der vorigen Generation gehört hatte und das, was sie selbst erlebt hat, für ihre Kinder aufzuschreiben. Das war 1896 in Stettin.

Das Gut Bialutten ist das Kindheitsparadies von drei Mädchen, Laura, Ottilie und Ida Guthzeit. Alle drei sind dort geboren, in den Jahren 1831 bis 1834, im Alter ganz nah beieinander. Die mittlere, Ottilie Guthzeit, geboren am 19.12.1832, ist meine Ur-Urgroßmutter. Die jüngste Schwester, Ida Guthzeit, hat als alte Frau folgendes aufgeschrieben:

Martha Ehlert

Martha ist eine meiner vier Urgroßmütter. Am 9. Mai 1854 war sie ein neugeborenes Kind in einem Kaufmannshaus mit der Adresse Vordere Vorstadt 31 in Königsberg. Das Haus muss direkt am südlichen Ufer des Pregel, wo die vom Kneiphof kommende Brücke endete, gelegen haben. Ihr Vater war der Getreidekaufmann Otto Ehlert, 35 Jahre alt. Ihre Mutter war Ottilie Ehlert, geb. Guthzeit, 21 Jahre alt. Martha hatte schon eine um fast zwei Jahre ältere Schwester, Klara. Man darf vermuten, dass die Eltern Otto und Ottilie sich nach Klara einen Sohn gewünscht hatten. Aber nun war es wieder ein Mädchen geworden, eben Martha.

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