Man merkt, dass es Winter wird. Die Familienforscher sind an ihre Computer zurückgekehrt, sie sichten die eigenen Ergebnisse und sie durchforsten fremde Web-Seiten. Ich bekomme Briefe von Menschen, die auf der Seite von-mering einen Vorfahren entdeckt haben und gerne mehr über ihn wüssten. Ich bekomme auch Ergebnisse von Funden zugeschickt, die mich interessieren könnten. Daran merke ich, dass die Abende länger werden.
Die Anfragen betreffen natürlich sehr verschiedene Namen und Orte, verschiedene Daten. Ich bin noch etwas sommerlich gestimmt durch die schönen Herbstfarben und nicht recht vorbereitet. Es fällt mir schwer, Dippoldiswalde, Lutherstadt Eisleben und Basse-Yutz in meinem Kopf zu finden. Es kostet mich Mühe, in den weit verzweigten Stämmen meiner Vorfahren wieder heimisch zu werden.
Natürlich möchte auch ich mich wieder meiner Homepage widmen. Sie hat es dringend nötig, gepflegt zu werden! Wahrscheinlich haben die Autoren wieder einmal ihr Programm überarbeitet. Jedenfalls erscheinen manche meiner Artikel in viel zu großer Schrift. Und manche sind nur über die Suchmaschine zu öffnen.
Aber ich bin verhindert. Nach Anfragen einiger Nichten beschäftige ich mich jetzt mit der allerneusten Familiengeschichte - der Geschichte meiner Eltern. Das ist auch berechtigt. Aus den Urkunden und Archiven können auch spätere Generationen noch forschen - bei meinen Eltern und Großeltern handelt es sich um meine persönlichen Erinnerungen - die können schwinden. Ich verdanke so viel den Aufzeichnungen meiner Großmutter: das Kolorit des 19. Jahrhunderts. Ich sollte meinen Nachkommen ein wenig vom 20. hinterlassen. Aber diese Geschichten sind nichts für meine Homepage. Sie sind noch zu frisch.