Drei meiner Vorfahrinnen sind Saarlouiserinnen gewesen, Großmutter, Mutter und Tochter. Alle drei haben den bemerkenswerten, Franzosen und Deutsche gleichermaßen verwirrenden Saarlouiser Dialekt gesprochen. Zumindest die erste war Lothringerin. Was bedeutet: sie gehörte einem Volk an, das keinen eigenen Staat besaß.

Die jüngste dieser drei Frauen, die Tochter, ist die arme und brave Catherine Henry. Brav gebrauche ich hier, wie sie es gebraucht hätte: für "tapfer". Sie hat dem Franz Joseph Mering geholfen, ein solider Familienvater zu werden, dessen sich seine Nachkommen nicht zu schämen haben. Sonst, im Sinne von "angepaßt", galten die Saarlouiserinnen keineswegs als brav. Und da will ich mich auch bei Catherine Henry nicht verbürgen.

In Boppard wohnten Franz und ich 2008 in der Pension "Schinderhannes und Julchen". Dort lag eine Biografie von dem fast sagenhaften Räuber Schinderhannes aus: Manfred Franke, Schinderhannes, Claasen Lebensläufe, Hildesheim 1993. Zu meiner Überraschung fand ich darin eine interessante Parallele zum Leben unseres Vorfahren Jacque Norbert Blandin.

Zuerst veröffentlicht in: ANDERNACHER ANNALEN 4, 2001/2002, hrsg. vom Historischen Verein andernach e.V., S. 77

Ein großes Vermögen zieht immer die Aufmerksamkeit der Menschen an. Reichtum wird leicht mit Bedeutung verwechselt. Außerdem weckt Reichtum Begehren. So ist von dem Vermögen von Friedrich Joseph Caspar von Mering unter den späteren Familienangehörigen im Rheinland noch lange die Rede gewesen. Ich allerdings habe erst durch meine Familienforschung davon erfahren.

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