Das Jahr 2018 war mein 80. Lebensjahr - gerade in diesem echten Hochsommer wurde ich 80. Ich habe das Jahr gefeiert und relativ wenig geforscht und geschrieben. Immerhin sind zwei meiner Familienerzählungen 2018 gedruckt worden: eine aus dem Stamm Liebscher in Halle an der Saale vom treuen EKKEHARD, eine aus dem Stamm von Mering in der Saarländischen Familienkunde - das war eine Premiere.
2019 nun will ich eigentlich wieder etwas fleißiger sein. Zu den guten Vorsätzen zählt, wie nun schon so manches Jahr, die Geschichte des sogenannten "Obdachlosen", die Lebensgeschichte des unglücklichen Franz Joseph Caspar von Mering. Dazu möchte ich nach Kopenhagen ins Rijksarchivet, obwohl damit nicht das Hauptproblem gelöst wird: Franz von Merings spurloses Verschwinden nach der Begnadigung durch den bayrischen König 1818.
Aber auch meine beiden Großmütter stehen auf dem Plan. Die Großmutter mütterlicherseits, Edith Behn, geboren am 18.01.1884 in Berlin,und die Großmutter väterlicherseits, Klara Eberhardt, geboren am 09.04.1881 in Deutz bei Köln.Immerhin habe ich noch Erinnerungen an die beiden und bin nicht nur auf Dokumente angewiesen. Andererseits sind sie auch die Großmütter meiner Geschwister - jeder Familienforscher weiß, dass das Rücksichten erfordert.
Die Kurzbiografie über den Großvater Paul Liebert möchte ich ausbauen oder ergänzen um sein Erlebnis der Revolution von 1918/19 - ein Ereignis, das 2018/19 viel öffentliche Beachtung fand. Für Paul muss es ein traumatisches Erlebnis gewesen sein.
Ein echtes Desiderat ist die Lutherstadt Eisleben zwischen Reformation und Dreißigjährigem Krieg. Sie ist ein wahres Familiennest. Schon lange suche ich nach einer Form, in der ich diese Verflechtungen zwischen Vorfahren darstellen kann. Mir fehlt ein Ereignis oder ein Gegenstand als Mittelpunkt.
In diese eigenen Pläne hinein trifft nun der Plan einer kleinen polnischen Regionalforschergruppe aus dem früheren Kreis Neidenburg. Nachdem sie zwei heimatkundliche Bücher schon zustande gebracht haben, die die Geschichte von Narzym und Ilowo und Osada erzählen, planen sie einen dritten Band. Soviel ich weiß, soll er viel alte Fotografien enthalten, auch Urkunden und andere Texte. Bei ihren Recherchen sind sie auf meine Erzählung über meine Vorfahren Guthzeit auf Gut Bialutten gestoßen, wie sie auf meiner Homepage steht. Und sie wollen sie drucken, womöglich sogar zweisprachig, polnisch und deutsch!
Das bewegt mich sehr. Es war immer mein Ziel, die Erzählungen über meine Vorfahren möglichst in der Gegend drucken zu lassen, in der sie spielen. Deshalb habe ich den Kontakt zu Regionalforschern und Genealogen am Niederrhein, am Mittelrhein, in Sachsen-Anhalt, in Thüringen und im Saarland gesucht. Und immer habe ich bedauert, dass die Geschichten von den Vorfahren, die im heutigen Polen gelebt haben, nicht gedruckt werden können, weil ich Deutsch schreibe und die Menschen, die heute dort leben, Polnisch sprechen und lesen. Und nun tut sich diese Tür auf! Ich habe die Erzählung gekürzt, bin sehr gespannt und wünsche dem Herausgeber-Team viel Glück und Erfolg.