Er ist der einzige Theodor in der Familie Mering, so weit ich weiß. Er bekam den Namen bei seiner Taufe am 30. September 1631 von seinem Paten, dem Bruder seiner Mutter, Theodorus Henricus Hogeboren.
Theodor studierte Medizin in Rom. Er wurde dort auch promoviert. Er wurde 1668 Professor der Medizin an der Universität Köln. Vielleicht nahm er den Platz eines Mediziners ein, der bei der großen Pest 1665 - 1667 gestorben war.
Die Medizinische Fakultät in Köln war nicht groß. Und sie war relativ unmodern. Hans-Wolfgang Bergerhausen schreibt in seiner Geschichte Kölns (Köln in einem eisernen Zeitalter, Köln 2010, S. 223): "Die medizinische Fakultät muss im 17. Jahrhundert als rückständig gelten. ... Neuen Entdeckungen in der Anatomie und Physiologie sprach man noch 1674/85 jede Bedeutung ab. Der Versuch des Rates, über die Berufung von Dr. Antonius Gaymans auf eine "städtische" Professur frischen Wind in die medizinische Fakultät zu bringen, scheiterte 1679 am Widerstand des Professorenkollegiums. Immerhin verfügte Köln mit dem von Holtzemius bearbeiteten Arzneimittelhandbuch, der Pharmakopoe von 1628, jedoch über eine solide Basis für das Apothekenwesen."
Ein Attest von Dr. med Theodor Mering vom 11. Juli 1686 hat sich erhalten. Er verteidigt darin Behandlung und Behandlungskosten eines Stiftsfräuleins von Hall. Das Fräulein sei wirklich krank gewesen und die Behandlung für 32 Reichstaler sei nötig und erfolgreich gewesen. Das attestiert er "certa fide" - auf Treu und Glauben - mit seiner eigenhändigen Unterschrift. Es klingt, als verteidige er das Fräulein vor einer Krankenkasse. Als Professor hatte er anscheinend auch eine Privatpraxis. 1689 verzichtete er auf seine Professur, nachdem er viermal Dekan gewesen war.
Theodor Mering ist unser Ahnherr. Keiner seiner Söhne studierte Medizin, auch keiner seiner Enkel und Urenkel. Erst ein Ururenkel, der am 28. Februar 1849 in Köln geborene Joseph Julius von Mering, wendet sich wieder der Medizin zu. Und ist dann so erfolgreich, dass im Jahr 2016 eine Josef-von-Mering-Medaille in Gold mit seinem Konterfei geprägt wird.
In der Gegenwart gibt es vier Mediziner, die den Namen von Mering führen.