Nach dem Großen Brockhaus von 1979 ist ein Heroldsamt in Monarchien eine Behörde zur Aufsicht über das Adels- und Wappenrecht sowie zur Führung der Adelsmatrikel.

Am 18. Januar 1826 hatte der Preußische König in einer "Allerhöchsten Cabinets-Ordre" die "Wiederherstellung der Adelsrechte" in den linksrheinischen Preußischen Provinzen verfügt, was in der Gesetz-Sammlung für 1826 unter Nr. 3 auf Seite 17 nachzulesen ist. Damit wollte er wohl um das Vertrauen seiner zum Teil neuen Untertanen werben. Die Adeligen unter ihnen hatten nämlich in der "Fränkischen Republik" zwischen 1797 und 1804 ihre Adelsrechte verloren. Nun sollte alles wieder ins Lot kommen.

Zuerst veröffentlicht in: GELDRISCHER HEIMATKALENDER 2003, hrsg. vom Historischen Verein für Geldern und Umgegend, S. 290ff

Bildnis eines preußischen Grenzaufsehers um 1846 auf Wachgang an der niederländischen Grenze

(Franz Mering, geboren 13. 6. 1803 in Kopenhagen, gestorben 5. 10. 1869 in Koblenz )

Da geht er über die Heide von Herongen, mit dem geübten Schritt des Infanteristen, im zugeknöpften Oberrock militärischen Schnitts, in der grauen Tuchhose mit der roten Biese an der Seitennaht, mit dem schwarzen Halstuch ohne Schleife, das der Vorschrift gemäß[1] den Hemdekragen ganz und gar verdeckt, mit dem Brustschild, an dem er identifiziert werden kann. Auf dem Kopf trägt er die schwarz bezogene Mütze, über der linken Schulter nach der rechten Hüfte hin gerollt den Mantel[2], denn es ist Herbst und die Nacht wird schon kalt. Das Wichtigste fehlt natürlich nicht: das geladene Füsilier-Gewehr mit dem blanken Bajonett, die Patronentasche mit sechs Patronen[3]. Franz Mering hat Schießbefehl.[4]

Zuerst veröffentlicht in: EKKEHARD, Familien- und regionalgeschichtliche Forschungen, Hallische Familienforscher "EKKEHARD" e.V., Neue Folge 14 (2007), Heft 2.

 

Manchmal muss man eine Ausnahme machen. Eigentlich schreibe ich nur über meine direkten Vorfahren. Aber meinen Hallischen Freunden vom EKKEHARD zuliebe will ich im Jahr des Stadtjubiläums 2006 eine Hallenser Geschichte bearbeiten. Da ich über meinen einzigen Vorfahren in Halle, den Sanduhrmacher Johann Christoph Wagner[1], noch nichts herausbringen konnte, wähle ich den Medizinprofessor Joseph von Mering. Immerhin ist er mit mir verwandt – ich bin eine geborene von Mering und der Professor ist ein Vetter dritten Grades von meinem Urgroßvater. Vor allem aber gehört er nach Halle: siebzehn Jahre, von 1891 bis 1908, hat er in Halle gewirkt.

Mein Vater Eberhard von Mering nannte ihn „Onkel Rudi“. Aber Rudolf Hammer war nicht mit meinem Vater verwandt wie die Onkel aus der Mering- oder der Eberhardt-Sippe. Hammer war ein so genannter „Nenn-Onkel“. Kinder und Jugendliche damals mussten Menschen der Elterngeneration mit dem Titel „Onkel“ oder „Tante“ anreden, wenn sie diese Erwachsenen duzen durften. Das war selbstverständlich und keine persönliche Entscheidung. Einfach nur den Vornamen zu gebrauchen, wäre respektlos gewesen.

Rudolf Hammer war am 31.8.1882 in Hohenstein/Ostpreußen geboren und hatte seine Jugend in Königsberg verbracht. Dort hatte er auch an der Kunstakademie studiert. Danach hatte er in München und Berlin, in Madrid und Paris malen und lernen können, ganz anders als mein Großvater Carl, der, acht Jahre älter, nie aus dem Rheinland hinausgekommen war.

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